Thema Biogas

Biogassubstrate

22 % des Stroms sollen nach dem EEG bis 2010 aus regenerativen Energien gewonnen werden. Bisher ist mit knapp 10 % noch nicht einmal die Hälfte dieses Ziels erreicht. Mit 450 Megawatt installierter Stromleistung stellt Biogas zwar momentan erst 0,5 % des deutschen Stromverbrauchs, jedoch nach der gegenwärtigen Ernüchterungsphase könnte sich die Biogaserzeugung bei günstigen Rahmenbedingungen vervielfachen. Da die Vergasung von Feuchtbiomasse besonders energieeffizient ist, gilt Biomethan als „Multitalent für die Energiewende“.

2006 werden in Deutschland erstmals auf über 140.000 ha Pflanzensubstrate für mehr als 3000 Biogasanlagen produziert. Auch bei den „Betonkühen“ sind die Produktionskosten und die Bekömmlichkeit des Futters entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Die Kombination verschiedener Kofermente stabilisiert die Vergärungsprozesse und ermöglicht standortangepasste Energiefruchtfolgen.

Mit unserem umfassenden Sortenprogramm stellen wir für jeden Standort geeignete Lösungen verschiedener Züchter bereit!

Mais

Insbesondere auf nicht weizenfähigen Standorten ist die Biomasse­produktion wegen der geringen Flächennutzungskosten sehr interessant. Dank des hohen Strahlungs- und Wärmeangebotes kann allein mit der trockentoleranten C4-Pflanze Mais das Standortpotenzial voll genutzt werden; auch mittelspäte Sorten erreichen sicher die Siloreife. Besonders geeignet für trockenere Standorte mit mittlerer bis längerer Vegetationszeit.

Empfehlungssorten:

KWS ATHLETICO: FAO-Silomais 280
Saaten-Union SUBITO: FAO-Silomais 260
Caussade FRANKI: FAO-Silomais 280

Futterrüben

Futterrüben bieten ein hohes Ertragspotenzial für effiziente Biogaserzeugung. Vor allem die sehr hohen Trockenmasseerträge der Futterrübe sind für den Energiepflanzenanbau sehr interessant. Sitz im Boden und Form des Rübenkörpers eignen sich bestens zur vollmechanisierten Ernte (Zuckerrübentechnik). Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine effiziente Biogaserzeugung.

Empfehlungssorte:
  • Kyros
  • Jamon, Colosse

Futterrüben liefern leicht verfügbare und umsetzbare Bioenergie. Versuchsergebnisse zeigen, dass Futterrüben sowohl in Monoals auch in Covergärung sehr gute Biogaserträge erzielen. Bei der Energieausbeute je ha waren sie sogar den Zuckerrüben überlegen. Zudem werden bei Verwendung von Futterrüben eine hohe Fermenterraumauslastung und ein niedriger H2SGehalt im Biogas bescheinigt.

Gräser

Als Hauptfrucht wird häufig der Mais empfohlen. Im Sinne einer besseren Fruchtfolgegestaltung sollten jedoch auch andere Kulturen wie Feldgräser oder Sudangras zum Anbau kommen. Die Ernte des Sudangrases wird zu 2 Schnittterminen durchgeführt. So kann nach dem ersten Schnitt, der je nach Standort ab August stattfindet, Gärsubstrat verbracht werden, was den Bedarf an Gärrestlagerstätten vermindert.

Empfehlungssorten:
  • Welsches Weidelgras GISEL, tetraploid
  • Sudangras PIPER

Besonderheiten von GISEL:

  • sehr hohe Trockenmasseleistung im ersten Aufwuchs
  • sehr gute Winterhärte
  • ideal als Zwischenfrucht vor oder nach Silomais

Grünschnittroggen

Grünschnittroggen ist im Frühjahr die schnellwüchsigste Frucht, zudem ist der spezifische Wasserverbrauch geringer als bei anderen Winterzwischenfrüchten. Vorteilhaft sind spezielle Grün­schnitt­roggensorten wie PROTECTOR. Deren Saatgut ist aufgrund der unergiebigen Saatgutproduktion zwar teurer, dafür sind diese Züch­tungen jedoch viel massenreicher. In vielen Regionen kann mit der Fruchtfolge Grünroggen + Mais das Standortpotenzial besser ausgenutzt werden als mit Mais allein. Die zweite Ernte bringt hier drei bis sechs Tonnen TM Mehrertrag.

Empfehlungssorte:
  • Protector

PROTECTOR ist ein Futterroggen mit ausgeprägtem Winterwuchs. Durch einen speziellen Entwicklungsrhythmus wächst PROTECTOR auch noch bei Temperaturen, bei denen andere Roggensorten ihr Wachstum längst eingestellt haben. Durch eine ausgeprägte frühe Schnittreife kann diese Sorte vor und nach Mais stehen. Der optimale Erntetermin ist vor dem Ährenschieben in EC 49 – 51. PROTECTOR besitzt eine hohe und zügige Stickstoffaufnahme, selbst bei niedrigen Temperaturen. Eine N- Auswaschung in den Wintermonaten wird somit weitestgehend verhindert.

Sonnenblumen

Auch die Sonneblume hat Biogas-Potenzial. Auf trockeneren Standorten kann neben trockentoleranten Maissorten auch der Anbau von Sonnen­blumen eine Alternative sein. Der hohe Ölgehalt erlaubt hohe Gasausbeuten aus dem Erntegut und sichert hohe Energieerträge pro Fläche.

Empfehlungssorte:

  • Jazzy

Besonderheiten von JAZZY:

  • sehr früh
  • sehr standfest
  • hoher Kornertrag
  • sehr gesund
  • auch ungebeizt erhältlich

Hervorzuheben ist die gute Gesundheit von JAZZY. JAZZY ist resistent gegen Mehltau und äußerst widerstandsfähig gegen Botrytis sowie Korb- und Stängelsclerotinia. JAZZY ist mittellang und sehr standfest.

  • 20 % Schafschwingel RSM
  •   5 % Rotschwingel horstbildend RSM